Betreff
Übernahme von Kofinanzierungsanteilen für LEADER-Projekte der Lokalen Aktionsgruppe "Der Selfkant" e.V. in Höhe von insgesamt 15.000,01 €
Vorlage
589/2010
Art
Sitzungsvorlage

Die Lokale Aktionsgruppe „Der Selfkant“ e.V. beabsichtigt im Rahmen des LEADER-Programms zu den nachgenannten Projekten und für die jeweils genannten Antragsteller Zuwendungsanträge an die Bezirksregierung Köln zu stellen.

 

 

1. „Der Selfkant“-Lexikon (Band 1) (Antragsteller / Projektträger: Historischer Verein Waldfeucht e.V.)

 

Zur Präsentation der vielfältigen Besonderheiten der Region „Der Selfkant“ und zur Stärkung der regionalen Identität soll ein mehrbändiges regionales Lexikon („Der Selfkant“-Lexikon) verlegt werden. Die verschiedenen Bände des Lexikons sollen jeweils ein wichtiges Themengebiet der Region umfassen.

 

Im Handlungsfeld „Kunst, Kultur und Natur“ der Lokalen Aktionsgruppe „Der Selfkant“ e.V. wurde die Idee entwickelt ein sog. „Selfkant-Lexikon“ herauszugeben. In diesem (voraussichtlich) mehrbändigen Nachschlagewerk sollen die vielfältigen Besonderheiten der Region „Der Selfkant“ ansprechend und spannend präsentiert werden. Zunächst soll ein erster Band zum Thema „Der Selfkant – Ein Kulturraum“ (Geschichte, Kultur und Architektur in der Region „Der Selfkant“) verlegt werden. Anders als der Arbeitstitel „Selfkant-Lexikon“ vermuten lässt, sollen die Bücher nicht alphabetisch sondern thematisch (und ggf. chronologisch) aufgebaut werden. Der Textfluss soll durch Hintergrundinformationen sowie Bilder und Skizzen stark aufgelockert werden. Die Verfassung der Texte soll durch einen erfahrenen Autor in Abstimmung mit den regionalen Akteuren erfolgen. Projektträger und Herausgeber des Buchs wäre der Historische Verein Waldfeucht e.V.. Dieser hat gemeinsam mit der AG „Selfkant-Lexikon“ der Lokalen Aktionsgruppe „Der Selfkant“ e.V. bereits eine Gliederung für das geplante Buch entworfen, welche dem Autor als Grundlage für die Erstellung des Manuskripts dienen kann. Das „Selfkant-Lexikon“ wendet sich zunächst an die regionale Bevölkerung und soll zugleich ein wertvolles Mitbringsel aus der Tourismusregion „Der Selfkant“ sein. Nicht zuletzt soll das „Selfkant-Lexikon“ auch in den namhaften Buchhandlungen im touristischen Einzugsgebiet der Region „Der Selfkant“ (Aachen, Köln, Mönchengladbach etc.) zu finden sein.

 

Der Band 1 zum Thema Kultur soll einleitend kurz den Bogen von den Kelten und Römern (zu beiden Kulturen gibt es archäologische Fundstätten) über die Christianisierung, zu Karl den Großen schlagen. Ein wenig ausführlicher sollte auf die gemeinsame Geschichte der drei Gemeinden eingegangen werden, die in den Annalen über Jahrhunderte als die „Herrlichkeiten Gangelt, Waldfeucht und Millen“ bezeichnet wurden und die damals schon ein gemeinsames Schicksal verband. Nach dieser geschichtlichen Einleitung soll auf die aus dieser Geschichte entstandenen Bau- und Kulturdenkmäler eingegangen werden, die detailliert beschrieben und mit eine Skizze versehen werden sollen. Der Band soll so aufgebaut sein, dass der Besucher über Gliederung und ausführliches Stichwortverzeichnis sehr schnell die Sehenswürdigkeiten, die er sucht, finden kann und natürlich alles Wissenswerte dazu. Zu diesem Band, dessen Titel lauten könnte: Der Selfkant – Ein Kulturraum, gehört inhaltlich das Kulturprogramm, welches allerdings gesondert veröffentlicht werden muss, weil es jährlich zu erstellen ist.

Nach ähnlichem Muster sollen auch weitere Lexikonbände aufgebaut werden. So sind für einen zweiten und dritten Band die Themen „Der Selfkant – Ein Freizeitraum“ und „Der Selfkant – Ein Naturraum“ durch das Handlungsfeld „Kunst, Kultur, Natur“ vorgedacht.

 

  • Anlass des Projektes

Im Rahmen seiner Arbeit hat das Handlungsfeld „Kunst, Kultur und Natur“ festgestellt, dass es in der Region „Der Selfkant“ eine Reihe kulturhistorischer und naturräumlicher Besonderheiten gibt. In der breiten regionalen Bevölkerung fehlen jedoch offensichtlich die Kenntnis und die Wertschätzung dieser Stärken. Deshalb soll nun die Gesamtheit der regionalen Potentiale und Angebote aus den verschiedensten Bereichen auf einer attraktiven Art präsentiert werden. Auf die unzureichende Unterrichtung und das geringe Bewusstsein über die Potentiale der Region wird ebenfalls bereits im „Gebietsbezogenen integrierten Entwicklungskonzept“ zur LEADER-Antragstellung hingewiesen. Hierauf möchte das Projekt „Der Selfkant“-Lexikon antworten. Dabei hat sich das Handlungsfeld durch die ebenso einfache wie eingängige Frage leiten lassen: „Wie sollen sich Bürger und Besucher an den Sehenswürdigkeiten der Region erfreuen, wenn sie nicht wissen, welche es gibt?“

 

  • Zielsetzungen des Projektes

Das Hauptziel des Projektes ist es, eine ganzheitliche Unterrichtung über die Besonderheiten und Attraktionen der Region „Der Selfkant“ ansprechend und spannend zu präsentieren. Im Lexikon sollen die gemeinsamen kulturhistorischen und naturräumlichen Wurzeln der Partnergemeinden in der Region „Der Selfkant“ aufgeführt werden. Daraus sollen dann die aktuellen sozioökonomischen Entwicklungen abgeleitet und somit die Selbstverständlichkeit der regionalen Partnerschaft begründet werden.

 

  • Zielgruppe des Projektes

„Der Selfkant“-Lexikon wendet sich zunächst an die regionale Bevölkerung, an alteingesessene und zugezogene Familien, an Schulen und Vereine. Durch seine ansprechende und spannende Darstellung soll „Der Selfkant“-Lexikon zu einem unverzichtbaren regionalen Nachschlagewerk werden. Es soll ein wertvolles Mitbringsel aus der Tourismusregion „Der Selfkant“ und als ein besonderes Präsent zu repräsentativen Zwecken eingesetzt werden. Damit auch die jüngeren Zielgruppen adäquat angesprochen werden können, soll die Lexikonreihe von einer CD/DVD begleitet werden. 

 

  • Synergieeffekte mit anderen Projekten

Das Projekt „Der Selfkant“-Lexikon soll als eine Art Präsentationsplattform für die regionalen Angebote dienen. Darin werden bspw. die im Rahmen des Masterplans zur Landschaftsgestaltung abgeleiteten Alleinstellungsmerkmale der Region sowie der Waldmärchenpfad und die Angebote der regionalen Imker Erwähnung finden. Mit den Vorbereitungen zum Projekt „Der Selfkant“-Quiz wurde eine Reihe kulturhistorisch relevanter Denkmäler erfasst und somit grundlegende Vorarbeiten auch für das Lexikon geleistet.

 

  • Vorgesehene Maßnahmen zur Information und Publizität

Für die Erstellung der Lexikonreihe wird eine Menge Informationen aus den verschiedensten Bereichen der Region benötigt. Auch deshalb wird das Projekt in Kooperation mit der lokalen und regionalen Presse frühzeitig in die breite Öffentlichkeit getragen. Dadurch sollen alle relevanten Vereine und Einrichtungen aber auch traditionskundige ältere Menschen aus der Region zur Mitarbeit angeregt werden. Über die Lexikon-Reihe soll auch ein Flyer entwickelt werden. Dieser soll u.a. auch als Beilage von anderen etablierten Veröffentlichungen (z.B. Selfkant-Krimi) eingesetzt werden.

 

  • Ziele und Auswirkungen des Projektes

Durch das Lexikon soll die Gesamtheit der vielfältigen Informationen über die gemeinsame Geschichte, Kultur, Natur, Freizeit, Tourismus etc. gebündelt und ansprechend präsentiert werden. Das Lexikon soll das Selbstbewusstsein der regionalen Bevölkerung stärken und appelliert an die Erkenntnis der gemeinsamen Identität.

 

Bei Gesamtprojektkosten in Höhe von 50.000 € beträgt der notwendige Kofinanzierungsanteil der Gemeinde Selfkant 8.333,34 €.

 

 

 

2. Waldmärchenpfad (Antragsteller / Projektträger: Imkerverein Waldfeucht und Umgebung e.V.)

 

Anlage und Ausbau eines Waldmärchenpfades im Kitscherbruch, Waldfeucht-Haaren.

 

Im sog. Kitscherbruch (Kitschbachtal) soll ein Waldmärchenpfad angelegt werden. Der Rundweg mit einer Länge von etwa 3.725 m ist bereits als Weg vorhanden. Lediglich punktuell muss die Barrierefreiheit hergestellt werden, sodass auch der Zugang des Weges durch Familien mit Kleinkindern (Kinderwagen, Kinderfahrräder), ältere Menschen (Rollatoren) und Menschen mit Behinderungen gewährleistet ist.

Der Pfad soll durch ca. 80 cm hohe Holzpflöcke schlicht gekennzeichnet werden. An den entscheidenden Beobachtungsstellen sind die Holzpflöcke mit Nummern versehen. Anhand der Nummern kann der Besucher die Informationen zur jeweiligen Station im begleitenden Flyer nachlesen. Darin sollen die relevanten Informationen zu Pflanzen- und Tierarten spannend im Rahmen eines eigens dafür entworfenen Märchens kurz, witzig und prägnant erklärt werden. Einige Erlebnisstationen sollen den Lerneffekt fördern. Eine graphische Darstellung des Geländes mit der entsprechenden Auflistung der Stationen ist als Anlage beigefügt.

 

  • Anlass des Projektes

In der Region „Der Selfkant“ ist eine Reihe erfolgreicher Imker, die nicht nur ausgezeichnete Imkerprodukte herstellen, sondern auch sehr engagiert die regionale Bevölkerung über den ökologischen Nutzen der Insekten informieren. Der Imkerverein Waldfeucht und Umgebung hat bereits einen kurzen Lehrpfad (ca. 200 m) im o.g. Gebiet angelegt. Dieser wird durch interessierte Menschen aus der Region gern angenommen. Damit die Attraktivität des bestehenden Bienenlehrpfades gesteigert werden kann, soll dieser nun in einem ca. 2.725 m langen Waldmärchenpfad eingebettet werden.

 

  • Zielsetzungen des Projektes

Der Waldmärchenpfad ist so konzipiert, dass die natürlichen Besonderheiten vor Ort auf eine innovative und spannende Art präsentiert werden.

Der Waldmärchenpfad soll als Rundweg angelegt werden. Er beginnt an der vorhandenen Gastronomie „Cafe zur Klus“ und führt durch die abwechslungsreiche Kulturlandschaft des Kitschbachtals.

Das Hauptziel des Projektes ist es, die bereits vorhandenen Angebote (Gastronomie, Bienenlehrpfad, Imkervermarktung etc.) zu vernetzen und Möglichkeiten für den Aufbau ansprechender Komplettangebote zu schaffen.

 

  • Zielgruppe des Projektes

Eine der Hauptzielgruppen des Projektes sind die Radfahrer und Spaziergänger, die den nahe gelegenen beliebten Radwanderweg nutzen und meist eine Rast am Cafe zur Klus einlegen. Diese sollen dazu animiert werden, den Waldmärchenpfad (sowie den darin eingebetteten Bienenlehrpfad) zu erkunden und so auch auf die Arbeit und die Produkte der Imker aus der Region aufmerksam gemacht werden. Umgekehrt können Personen, die sich für das Thema „Imkerei“ interessieren, mit besonderen Angeboten in die bestehende Gastronomie geleitet werden.

Eine weitere Hauptzielgruppe sind Familien mit Kindern. Durch das Verpacken der Informationen über die natürlichen Gegebenheiten in ein spannendes Märchen mit regionalem Bezug soll den Eltern die Beantwortung der vielen Warum?-Fragen erleichtert werden. Durch die Herstellung der lückenlosen Barrierefreiheit soll die Strecke auch mit Kinderwagen befahrbar sein.  

Nicht zuletzt sollen auch Kindergartengruppen, Schulklassen und Jugendgruppen einbezogen werden. Auf Anmeldung sollen fachkundig begleitete Führungen durch das Gebiet angeboten werden. Auf diesem Wege werden die Kinder und Jugendlichen für die Besonderheiten der Umwelt sensibilisiert und lernen spielerisch den richtigen Umgang mit der Natur.

 

  • Synergieeffekte mit anderen Projekten

Die wichtigsten Synergieeffekte dieses Projektes liegen in der Vernetzung und der verbesserten Vermarktung bereits bestehender bzw. geplanter Angebote und Maßnahmen. So kann durch das angedachte Imkermobil offensiv Werbung für den Waldmärchenpfad betrieben werden. Weiterhin sind pauschale Marketingangebote angedacht (z.B. Begrüßungskaffee mit anschließender geführter Begehung des Waldmärchenpfades und Honigverkostung). 

Da in der Region „Der Selfkant“ eine Reihe traditioneller Märchen und Sagen zum regionalen Kulturgut gehört, ist künftig auch ein „Märchenfestival“ angedacht, so kann der Waldmärchenpfad durch sein besonderes Konzept  auch unter diesem Dachthema mitvermarktet werden und sich zu einem „Kundenbringer“ für die Imkerei entwickeln.

 

  • Vorgesehene Maßnahmen zur Information und Publizität

Das Projekt wird öffentlichkeitswirksam durch die lokale und regionale Presse begleitet. Die Schulen und Kindergärten werden zu einem Erlebnistag eingeladen. Der begleitende Flyer wird an stark frequentierten Orten ausgelegt. Informationen zum Projekt sowie zu aktuellen Angeboten werden auch per relevante Internetseiten veröffentlicht.

 

  • Nachhaltigkeit

Die Anlage des Pfades wurde in enger Zusammenarbeit mit der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Heinsberg konzipiert, so dass dadurch eine gute Mischung aus Freizeitattraktivität und Naturverträglichkeit erreicht werden konnte.

Der Waldmärchenpfad soll die bereits bestehenden Angebote ergänzen und die Vermarktung dieser unterstützen.

 

Bei Gesamtprojektkosten in Höhe von 25.000 € beträgt der notwendige Kofinanzierungsanteil der Gemeinde Selfkant 4.166,67 €.

 

 

 

3. Attraktive Gestaltung der Entrees zur Region „Der Selfkant“ (Antragsteller / Projektträger: n.n.)

 

Um Bewohnern und Besuchern bewusst zu machen, dass sie die Region des Selfkant betreten, sollen alle wichtigen Straßen und Fahrradverbindungen an dem Punkt, an dem sie in den Selfkant führen, durch ein charakteristisches Entree gekennzeichnet werden. In ihrer Gestaltung sollen diese Entrees auf die Besonderheiten des Selfkants Bezug nehmen – als Grenzregion und Zusammenschluss von drei Gemeinden ist der Selfkant einzigartig! Denkbar ist z.B. die Errichtung von Stelen aus Ziegelstein. Diese bieten die Möglichkeit, das Thema Grenze in Anlehnung an die früher üblichen Grenzsteine mit einem regionaltypischen

Baumaterial aufzugreifen. Bewohnern und Besuchern wird bewusst, dass sie sich mit dem Passieren der Stele in einem besonderen zusammengehörenden Gebiet, dem Selfkant, befinden. Visualisiert durch eine Metallkatze in Form der Gemeindefläche kann sich auf dem festen Fundament der Stele stehend der Selfkant entfalten. Die stilisierte Metallkatze kann in unterschiedlichen Größen für verschiedene Verwendungszwecke angefertigt werden, z.B. als Zeichen am Eingang von Restaurants, das anzeigt, dass in dieser Küche auch regionale Gerichte angeboten werden (hier reicht dann auch eine wesentlich weniger massive Variante, z.B. für die Teilnehmer am Modul „Gaumenfreuden“) oder in der Größe eines Schlüsselanhängers, der als Werbemittel für die LEADER-Region dienen kann.

 

Bezug zum Leader-Projektantrag

Die Entrees erleichtern als Landmarken und immer wiederkehrende Zeichen für den Selfkant die Wahrnehmung, ob man sich gerade innerhalb oder außerhalb der Region befindet. Die Entrees verbessern so nicht nur die Identifikation der einheimischen Bevölkerung mit ihrer Region, sondern erleichtern es auch aufgrund der besseren Orientierungsmöglichkeiten Naherholungssuchenden und Touristen, sich Kultur und Geschichte des Selfkant zu erschließen. Haben sich Bevölkerung und Besucher durch die Entrees an den Katzenumriss als Zeichen für den Selfkant gewöhnt, kann dieser neben den Windmühlen ein zusätzliches Wahrzeichen und Alleinstellungsmerkmal der Region werden.

 

Mögliche Standorte

Standorte sind alle Straßen und Wirtschaftswege, die in den Selfkant führen. Die Stelen sollten gut sichtbar neben der Fahrbahn stehen, so dass sie leicht auch von vorbeifahrenden Fahrzeugen wahrgenommen werden können.

 

Bei Gesamtprojektkosten in Höhe von 15.000 € beträgt der notwendige Kofinanzierungsanteil der Gemeinde Selfkant 2.500 €.

 

 

Somit belaufen sich die gesamten Kofinanzierungskosten auf 15.000,01 €.

 


Beschlussvorschlag:

 

Die Gemeindevertretung stimmt der Übernahme der Kofinanzierungskosten insoweit zu,  dass die Projekte in der aufgezeigten Reihenfolge nur finanziert werden, wenn Mittel im Haushalt hierfür zur Verfügung stehen respektive Mittel aus anderen Projekten zurückfließen.