Betreff
Übernahme von Kofinanzierungsanteilen für LEADER-Projekte der Lokalen Aktionsgruppe "Der Selfkant" e.V. in Höhe von insgesamt 13.646,36 EUR
Vorlage
573/2010
Art
Sitzungsvorlage

Sachverhalt:

 

Die Lokale Aktionsgruppe "Der Selfkant" hat im Rahmen des LEADER-Programms zu den nachgenannten Projekten und für die jeweils genannten Antragsteller Zuwendungsanträge an die Bezirksregierung Köln gestellt.

 

 

1. Masterplan Tourismus (Antragsteller: Zweckverband „Der Selfkant“)

 

Aus dem Handlungsfeld „Tourismus und Naherholung“ wird die Entwicklung eines touristischen Masterplans für die Region „Der Selfkant“ als LEADER-Projekt vorgeschlagen.

 

Die Region „Der Selfkant“ hat bereits erste Schritte hin zu einer touristischen Vermarktung erfolgreich unternommen. Um langfristig als Tourismusregion erfolgreich zu sein, ist eine konzeptorientierte Entwicklung unentbehrlich. Zwecks verbesserter Koordination der touristischen Maßnahmen in der Region „Der Selfkant“, insbesondere im Bereich der Infrastruktur und der touristischen Schlüsselprodukte, wird die Entwicklung eines touristischen Masterplans geplant.

 

Insbesondere im Hinblick auf den erst kürzlich erstellten und veröffentlichten touristischen Masterplan des Landes NRW, wird die Erstellung eines „roten Fadens“ für die Tourismusregion „Der Selfkant“ als notwendig angesehen.

 

Im Masterplan sollen aus den Potentialen der Region verschiedene touristische Ansätze abgeleitet sowie ein für die Region besonders geeignetes Thema konzeptionell, detailliert und umsetzungsreif ausgearbeitet werden.

 

 

Bei Gesamtprojektkosten in Höhe von 35.000 EUR beträgt der notwendige Kofinanzierungsanteil der Gemeinde Selfkant 6.764,70 €.

 

 

2. Beschallungsanlage für das Bauernmuseum

    (Antragsteller: Bauernmuseum Selfkant e. V.)

 

Aus dem LAG-Handlungsfeld „Tourismus und Naherholung“ wird die Anschaffung einer Beschallungsanlage für das Bauernmuseum Selfkant e.V. als LEADER-Projekt vorgeschlagen.

 

Im Sinne einer Inwertsetzung bestehender ländlicher Tourismusangebote soll das Bauernmuseum Selfkant mit einer Beschallungsanlage für den Innen- und Außenbereich ausgestattet werden.

Bei Führungen im Museum sowie bei Vorführungen im Außenbereich ist es nicht gewährleistet, dass jeder Besucher die Erklärungen der Führung akustisch versteht. Insbesondere bei Gruppen mit 25 Personen und mehr stellt dies ein großes Problem dar. Die Zielsetzung einer jeden Gästeführung ist es allerdings, dem Besucher möglichst viele Informationen über Heimatgeschichte und Geräte verständlich und ansprechend zu vermitteln.

 

Durch die Ausstattung des Bauernmuseums mit einer entsprechenden Funk-Audioanlage soll die Qualität der Führungen deutlich verbessert werden. Die Audioanlage wird voraussichtlich aus ca. 20 kleinen Lautsprechern und 1 Funkmikrophon bestehen.

 

Durch die Umsetzung der Maßnahme soll das Engagement der ehrenamtlichen Gästeführer gestärkt werden. Das gewohnte heimische Flair der Führungen soll beibehalten, die akustische Qualität jedoch deutlich verbessert werden.

 

Bei Gesamtprojektkosten in Höhe von 6.500 EUR beträgt der notwendige Kofinanzierungsanteil der Gemeinde Selfkant 1.083,34 €.

 

 

3. Workshopreihe Zukunftswerkstätte (Antragsteller: Gemeinde Gangelt)

 

Durch die Auszeichnung der Region „Der Selfkant“ als LEADER-Region sind vielfältige positive Effekte auf regionaler Ebene entstanden. Um den Anschluss an die lokale Bevölkerung nicht zu verlieren, soll eine Reihe von Zukunftswerkstätten angeboten werden. Die Workshopreihe soll insgesamt mehrere Impuls- und Folgewerkstätte umfassen, die professionell moderiert und fachlich begleitet werden. Die thematischen Schwerpunkte der einzelnen Zukunftswerkstätten können frei durch die jeweilige Gemeinschaft gewählt werden. Denkbare Themenbereiche sind: dörfliche Architektur und Wohnqualität, Versorgungskonzepte und Lebensqualität etc.

 

Anlass des Projektes

In Gesprächen mit Vertretern der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Heinsberg sowie des ZeLE ist die Bedeutung von aktiven lokalen Gemeinschaften stets hervorgehoben worden. Auch deshalb sollen die Aktivitäten engagierter Gemeinschaften in der LEADER-Region „Der Selfkant“ gezielt gefördert werden. Die Beteiligungsmöglichkeiten der breiten Bevölkerung sind zwar im Rahmen der LAG auf regionaler Ebene gegeben, jedoch ist die Beteiligungsbereitschaft wesentlich größer, wenn ein lokaler Bezug klar erkennbar ist.

Als Vorbereitung auf den Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ wurde im Juni 2009 bereits eine Dorfwerkstatt durchgeführt. Aufgrund der guten Resonanz in der lokalen Bevölkerung soll diese als Modellvorhaben für die gesamte Region „Der Selfkant“ dienen.

 

Zielsetzungen des Projektes

Durch das Projekt sollen die endogenen Entwicklungspotentiale gezielt aufgegriffen und konzeptionell gefördert werden. Lokale Multiplikatoren und engagierte Gemeinschaften sollen dazu angeregt werden, sich verstärkt für die nachhaltige Entwicklung des „eigenen“ Ortes zu engagieren. Unter professioneller Anleitung sollen sie die Stärken ihres Ortes konzeptionell weiterentwickeln und Lösungsansätze für aktuelle Probleme und künftige Herausforderungen ableiten. Es sollten die Wege aufgezeichnet werden, wie die einzelnen Dorfgemeinschaften die künftige Entwicklung „ihres“ Ortes nachhaltig und gezielt in die Hand nehmen und gestalten können.

 

Zielgruppe des Projektes

Das Projekt richtet sich primär an engagierte Dorfgemeinschaften in der Region „Der Selfkant“. Ihnen soll der Weg hin zu einer nachhaltigen und konzeptorientierten Arbeitsweise aufgezeigt und fachliche Begleitung ermöglicht werden.

 

Synergieeffekte mit anderen Projekten

Durch die Workshopreihe sollen weitere Bevölkerungsschichten außerhalb der LAG für die Möglichkeiten der partizipativen Projektentwicklung aufgeschlossen und Impulse für die nachhaltige private Dorfentwicklung gesetzt werden.

 

Vorgesehene Maßnahmen zur Information und Publizität

Für die Bewerbung des Projektes sind die Partnerschaften mit der lokalen und regionalen Presse unerlässlich. Darüber hinaus soll frühzeitig auch bei sämtlichen relevanten Terminen (Bürgerversammlungen, Ratssitzungen etc.) über das Projekt berichtet werden. Auch per Flyer und Plakate sollen die Menschen zum Mitmachen aufgefordert werden.

 

Nachhaltigkeit

Zahlreiche Ortschaften in der Region „Der Selfkant“ sind durch typische Probleme wie Aussterben der Kernorte, Zersiedlung, fehlende Nahversorgung, verfallende Bausubstanz, reine Schlafort-Funktion geprägt. Mit der Workshopreihe sollen die Bewohner und Multiplikatoren für die Entwicklungsmöglichkeiten ihrer Dörfer sensibilisiert werden. Das Zusammengehörigkeitsgefühl in den einzelnen Ortschaften soll gestärkt und gemeinsame Aktionen umgesetzt werden. Kreativ denkende Menschen sollen die Möglichkeit erhalten, sich außerhalb des klassischen Vereinslebens gezielt für die Entwicklung des eigenen Ortes einzusetzen. Nicht zuletzt sollen Impulse für eine angepasste Wohn- und Lebensraumgestaltung  entstehen, die dann in nachhaltige Projekte einfließen sollen.

 

Um die Entwicklungsimpulse auch dauerhaft in den Dorfgemeinschaften verankern zu können, sollen im Rahmen von Dorfwerkstätten Leitbilder und Zukunftspläne erarbeitet werden.

 

Bei Gesamtprojektkosten in Höhe von 30.000 EUR beträgt der notwendige Kofinanzierungsanteil der Gemeinde Selfkant 5.798,32 €.

 

 

Somit belaufen sich die gesamten Kofinanzierungskosten auf 13.646,36 EUR.

 

Im Haushalt sind in diesem Jahr bereits Aufwendungen in Höhe von 10.978,70 EUR entstanden. Mit der vorgenannten Kostenübernahme beläuft sich der Überschreitungsbetrag bei einem Mittelansatz von 5.000 EUR auf 19.625,06 EUR.

 

Im Haushaltsjahr 2009 wurden die veranschlagten 55.000 EUR nur in Höhe von 17.079,84 EUR in Anspruch genommen.

 


Beschlussvorschlag:

 

Die Gemeindevertretung stimmt der Übernahme der Kofinanzierungskosten in Höhe von 13.646,36 EUR zu.