Beschluss: mehrheitlich beschlossen

Beschluss:

 

Der Rat der Gemeinde Selfkant sah das Maßnahmenpaket der LANUV zum Schutz des Feldhamsters als sinn-  und wirkungsvoll an, um die Erhaltung der Restpopulation und ihre Entwicklung im Gemeindegebiet der Gemeinde Selfkant  zu erreichen.

 

Die Gemeinde Selfkant wird das Projekt bei ihren zukünftigen räumlichen Planungen beachten und unterstützen. Die Unterstützung umfasst keine Unterstützung finanzieller Art.

 

Voraussetzung ist, dass das LANUV unter Beachtung der Belange Planungen der Gemeinde vorrangig berücksichtigt.

 


Mit Schreiben vom 6. Juni 2012 bittet das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) um Unterstützung bei einem einzigartigen Naturschutzprojekt im Gemeindegebiet der Gemeinde Selfkant. Es handelt sich um das vom Haus der Natur – Biologische Station im Rhein-Kreis Neuss e.V. – als Projektpartner der Antragstellerin RISE Foundation, Brüssel, mit initiierte Projekt „Feldhamsterschutz in Mitteleuropa“, und hier insbesondere das Teilobjekt „Erhalt und Wiederaufbau der Feldhamsterpopulation in NRW“.

 

Bei dem Feldhamster handelt es sich um eine laut Rote Liste NRW 2010 „vom Aussterben bedrohte Art“.

 

In NRW sind aktuell fünf Vorkommensgebiete des Feldhamsters bekannt (Zülpich – Kreis Euskirchen, Rommerskirchen – Rhein-Kreis Neuss, Pulheim – Rhein-Erft Kreis, Saeffelen u. Hillensberg – Kreis Heinsberg) bekannt. In den Bereichen Saeffelen und Hillensberg wandern seit einigen Jahren Feldhamster aus dem niederländischen Wiederansiedlungsgebiet ein, die bisher keine geeigneten Habitatstrukturen vorfinden. Auch durch Maßnahmen des Vertragsnaturschutzes konnten die Lebensräume bis heute nicht in ausreichendem Maße geschaffen/ gesichert  werden.

 

Schon von daher sind den Vertragsnaturschutz flankierende Stützungsmaßnahmen der lokalen Population unumgänglich.

 

Da hier erhebliche Anstrengungen und insbesondere finanzielle Aufwendungen erforderlich sind, ist eine Unterstützung mittels EU-Mitteln aus dem Life+Förderprogramm notwendig. Vorgesehen sind nach der Projektbeschreibung

 

  die Erprobung und Weiterentwicklung von Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen,

  Nachzucht und Wiederansiedlung sowie

  begleitende Öffentlichkeitsarbeit.

 

Das LANUV bittet die Gemeinde Selfkant darum, das Projekt zu unterstützen und bei ihren räumlichen Planungen zu beachten.

 

Eine entsprechende Erklärung der räumlich betroffenen Kommune ist eine Voraussetzung für eine Bewilligung der Fördermittel.

 

Das Haus der Natur – Biologische Station im Rhein-Kreis Neuss e.V. – wird die Koordination im Kreisgebiet übernehmen. Der Leiter der Station Herr Stevens stellte in der Sitzung das Projekt kurz vor.

 

Fragen wurden anschließend beantwortet.

 


Abstimmungsergebnis:

13 Ja-Stimmen

3 Nein-Stimmen

9 Enthaltungen