Beschluss:
Die vorgelegte Hebesatzsatzung für die Grund- und Gewerbesteuer im Haushaltsjahr 2012 wurde in der vorgelegten Form beschlossen. Die Satzung ist Bestandteil des Beschlusses.
Im Oktober 2011 hat das Ministerium für Inneres und Kommunales NRW die erste Modellrechnung für die Schlüsselzuweisung 2012 veröffentlicht. Für die Gemeinde Selfkant ergeben sich hieraus Mindererträge in Höhe von 475.000 € im Vergleich zum Jahr 2011. Da im Jahr 2012 noch eine einmalige Abmilderungshilfe vom Land gezahlt wird, sind im Jahr 2013 Mindererträge von 736.000 € im Vergleich zum Jahr 2011 zu erwarten.
Bei einer gleich bleibenden Aufwands- und Ertragslage würde dies zwingend die Aufstellung eines Haushaltssicherungskonzeptes (HSK) erfordern. Die Verwaltung hat daher einen Katalog mit Möglichkeiten zur Verbesserung des Haushalts zusammengestellt. Hierbei wurden sowohl Mehrerträge als auch Aufwandssenkungen berücksichtigt. Insgesamt konnte hier das prognostizierte Jahresergebnis im Vergleich zu 2011 für das Jahr 2012 um 309.000 € und für das Jahr 2013 um 91.500 € verbessert werden. Die Aufstellung ist der Sitzungsvorlage als Anlage beigefügt.
Dennoch würde trotz der Einsparungen ein Haushaltssicherungskonzept aufgestellt werden müssen, da sich dann innerhalb der mittelfristigen Finanzplanung die allgemeine Rücklage in den Jahren 2013, 2014 und 2015 um mehr als 5% verringert.
Durch die Erhöhung der Hebesätze lassen sich Mehreinnahmen in Höhe von ca. 257.000 €
erzielen.
Dies
gilt bei folgenden Hebesätzen:
Grundsteuer
A: 245 v. H.
Grundsteuer
B: 440 v. H.
Gewerbesteuer:
416 v. H.
Für den durchschnittlichen
Grundstückseigentümer bedeutet dies eine Mehrbelastung von ca. 40 € pro Jahr.
Der durchschnittliche Gewerbetreibende würde zusätzlich mit ca. 77 € pro Jahr
belastet werden.
Grundsätzlich
werden die Hebesätze für die Gemeindesteuern zusammen mit der Haushaltssatzung
beschlossen. Die Beschlussfassung über eine separate Hebesatzsatzung ist
sinnvoll, da der Haushalt 2012 voraussichtlich nicht zu Beginn des Jahres
fertig gestellt sein wird.
Über die Höhe der Hebesätze
wurde mit der Gemeinde Gangelt Einvernehmen erzielt, sodass dort gleichermaßen
verfahren wird. Der Verwaltungsvorschlag der Gemeinde Waldfeucht beinhaltet
ebenfalls diese Hebesätze.
Herr Schürgers (FDP) führte
hierzu aus, dass eine solide Finanzpolitik es erforderlich macht, der Erhöhung
der Hebesätze zuzustimmen.
Herr Dr. Kambartel (Pro
Selfkant) war der Meinung, dass auch
ohne einer Erhöhung der Steuersätze ein Hauhsaltsausgleich möglich ist. Daher
werden sie der Erhöhung für das Jahr
2012 nicht zustimmen.
Herr Peters (SPD) erklärte, dass die Fraktion
für eine Erhöhung in zwei Stufen votieren würde. Demnach soll die
Grundsteuer und die Gewerbesteuer auf
den fiktiven Satz zu erhöhen. Mitte des nächsten Jahres 2012 soll dann über
eine weitere Erhöhung nachgedacht werden.
Herr Stassen (CDU) machte
sich für eine Steuererhöhung zum jetzigen Zeitpunkt stark, um nicht weiter die
Bürgerinnen und Bürger zu verunsichern und eine solide Finanzpolitik zu
betreiben.
Anschließend ergab sich eine
rege Diskussion.
Schließlich wurde über die Beschlussempfehlung abgestimmt.
Abstimmungsergebnis:
16 Ja-Stimmen
11 Nein-Stimmen
Herr Werny (SPD) stellte anschließend den Antrag, die Grundsteuer A ebenfalls auf 270 v.H. zu erhöhen.
Herr Dr. Kambartel (Pro Selfkant) sprach sich gegen eine Erhöhung der Grundsteuer A aus, da das Steueraufkommen nicht dem Haushaltsausgleich dienen würde.
Abstimmungsergebnis:
5 Ja-Stimmen
20 Nein-Stimmen
2 Enthaltungen